Zinsen sind ein Thema für jeden, der Geld hat und auch für jene, die kein Geld haben. Sie wirken sich auf Sparbücher sowie auf Kredite aus und spielen damit eine wichtige Rolle im Finanzsektor. Hinter den Zinsen verstecken sich meist kleine Zahlen, die eine große Auswirkung haben.
Wer sich Geld leiht, der muss eine Leihgebühr, sprich Kreditzinsen bezahlen. Wenn diese langfristig niedrig bleiben, muss nur wenig mehr für den geborgten Betrag zurückgezahlt werden. Wer hingegen Erspartes auf die Seite gelegt hat, für den macht es Sinn eine möglichst hohe Rendite zu erreichen. Denn nur so kann der kontinuierlichen Geldentwertung entgegengewirkt werden und das Vermögen vermehrt sich von selbst.
Wie hoch die Zinsen für Geldanlagen sind, richtet sich nach folgenden Faktoren:
Die Laufzeit: Je länger das ersparte Geld fix angelegt ist, desto höher sind die Zinserträge. Da das Kapital langfristig verplant ist.
Die Situation des Marktes: Auch im Finanzmarkt werden die Marktprinzipien von Angebot und Nachfrage tragend. Je mehr Kapital am Markt vorhanden ist, desto geringer fallen auch die Renditen aus. Auch der wirtschaftliche Aspekt nimmt einen wesentlich Einfluss auf die Marktsituation. Steckt die Absicht dahinter Konsum und Investitionen anzukurbeln, wird der Zinssatz niedrig gehalten. So ist es auch in der Europäischen Union in den letzten Jahren bereits geschehen.
Das Risiko: Je risikofreudiger die Anlageform desto höher ist der gewährte Zinssatz. Gäbe es keinen Risikoaufschlag, gäbe es auch keine Anleger, die einen Verlust in Kaufen nehmen würden.
Bei langfristigen Anlagen werden die Zinsen am Jahresende gutgeschrieben. Falls die Zinsen nicht nach der abgelaufenen Laufzeit ausbezahlt werden, werden sie automatisch im darauffolgenden Jahr mitverzinst. So erhält der Anleger seinen Zinsgewinn plus den sogenannten Zinseszins. Diese Zinseszins-Gutschrift wächst von Jahr zu Jahr an, je länger die Kapitalanlage verzinst wird. Ein Vorteil für den Sparer, ein großer Nachteil für den Kreditnehmer, vor allem dann, wenn dieser zahlungsunfähig wird, denn somit steigt der Schuldenberg rasant an. Ein Kapitalanlagenvergleich ist für den Sparer als auch für den Kreditnehmer immer ratsam.
Es macht einen Unterschied, ob
Doch jeder erwartet sich für sein Erspartes, einen Zinseszinseffekt, der das Kapitalvermögen in die Höhe treibt. Aber damit das möglich ist, muss die gesamtwirtschaftliche Situation stimmig sein. Das heißt, das gesamte Volkseinkommen, das erwirtschaftet wird, muss ständig am Wachsen sein.
Das Volkseinkommen unterteilt sich in
Es wird unterschieden zwischen Einkünften aus Löhnen und anderweitigen Bezügen.
Wenn das Volkseinkommen gleichbleibend ist und auch die Rendite des Kapitals gleich ist, dann bleibt nur ein minimaler Teil für die Lohneinkünfte übrig. Erst wenn das Volkseinkommen angewachsen ist und zwar größer als der Zinseszinseffekt des Kapitals, können die Löhne entsprechend ansteigen.
Die Wahrheit ist aber, dass die Unternehmens- und Vermögenseinkommen in den letzten drei Jahrzehnten stärker angewachsen sind, als die Einkommen, die aus der Arbeit erwirtschaftet wurden. Dieser Umstand kann durch die Lohnquote eindeutig belegt werden.
Die Lohnquote gibt darüber Auskunft, wie viel vom gesamten Volkseinkommen auf das Arbeitseinkommen entfällt und welche Summe den Kapitalrenditen und Unternehmensgewinnen zugute kommt. Mit der passenden Software erhält jeder den Überblick über seine Kapitalanlagen.
Die Abgabenbelastung wirkt sich stärker auf die Arbeitseinkommen als auf die Unternehmens- und Vermögenseinkommen aus. Ein Grund dafür mag sein, dass die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse und die dementsprechend niedrigen Löhne ansteigen. Die globale Wirtschaft wird von einer steigenden Arbeitslosigkeit begleitet, auch dieser Umstand führt dazu, dass die Lohnquote sinkt und die Arbeitseinkommen schwächt. Die anhaltenden Kapitalausweitungen, die von den Finanzmärken gesteuert werden, wirken sich zudem auf die fallenden Lohnquoten aus.
Es existieren jedoch immer zwei Seiten einer Medaille. So wirken sich die Zinseffekte sowohl positiv als auch negativ aus. Kapitalbesitzer erhalten dadurch hohe Renditen, von denen sie profitieren können. Der Lohn, den der Arbeitnehmer erhält, gerät dadurch immer mehr unter Druck. Das Ziel muss es aber sein, dass das Volkseinkommen ständig wächst. Somit werden nicht nur die Renditeerwartungen der Unternehmer und Anleger erfüllt, sondern auch die Lohneinkünfte entsprechend angepasst.
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
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