Das gute alte Sparbuch ist schon lange nicht mehr der Liebling der Sparer. Tagesgeldkonten, einstmals Unternehmen zum Parken von Geldern vorbehalten, haben in den letzten Jahren eine ungeheure Popularität erlangt. Die Vorteile gegenüber dem Sparbuch liegen auf der Hand. Schnelle Verfügbarkeit ohne Limitierung in der Summe und eine bessere Verzinsung sind die Pluspunkte. Nur – wo Licht ist, ist bekanntermaßen auch Schatten.
Es war abzusehen, dass gerade die Freunde von Einlagen, Festgeldern, Sparbüchern und Tagesgeldern, besonders unter den historisch niedrigen Zinsen zu leiden haben. Verbraucherschützer rechnen immer wieder vor, wie viele Milliarden den Sparern gegenüber einer durchschnittlichen Verzinsung durch die nach wie vor notwendige Geldpolitik von Mario Draghi und seinen Kollegen vom europäischen Zentralbankrat verloren gehen. Anhänger von Einlagen wählen diese bewusst aus.
Die Kursrisiken der Börse bleiben ihnen ebenso erspart, wie Kosten für Depotführung. Die Kosten lassen sich durch gebührenfreie Depots vermeiden, die Kursschwankungen an den Börsen nicht. Auf der anderen Seite kostet diese Vorsicht Geld. Wer langfristig ausgerichtet ist und auch Festgelder mit fünfjähriger Laufzeit als Ergänzung zum Tagesgeld wählt, kann ebenso gut auch in Aktien investieren. Konservative Titel unterliegen langfristig nicht den extremen Kursschwankungen volatiler Nebenwerte und zahlen darüber hinaus zu weiten Teilen attraktive Dividenden.
Noch geringer fallen Kursschwankungen bei offenen Investmentfonds aus. Durch die breite Streuung werden Kursveränderungen einzelner Titel nivelliert. Dies gilt natürlich auch, wenn diese überdurchschnittliche Kursanstiege verzeichnen. Offene Aktienfonds sind für eine langfristige, stetige Geldanlage eigentlich hervorragend geeignet. Ein wenig mehr Chancenorientierung als bei einem Tagesgeld ist allerdings gefragt.
Sparer, die mit aller Gewalt an einem Tagesgeldkonto festhalten, müssen, um nicht am Ende auch noch inflationsbedingte Verluste zu erleiden, aktiv bleiben. Tagesgeldkonten werden von vielen Banken automatisch als Zweitkonto für Depots oder Girokonten angeboten, aber natürlich auch als einzelnes Konto, wie Vergleiche, beispielsweise auf Tagesgeldzinsen.com, zeigen. Aktivitäten sind deshalb notwendig, weil im Tagesgeld nur noch attraktive Zinsen im Rahmen von Neukundenprogrammen der Anbieter erzielt werden können. Da diese Zinsboni allerdings zeitlich und auch in der Summe limitiert sind, ist ein stetiger Wechsel der Bank notwendig. Sobald der Zeitraum für den Bonus abgelaufen ist, heißt es, wieder auf das Zinskarussell aufzuspringen und nach dem nächsten Anbieter mit einem überdurchschnittlichen Angebot Ausschau zu halten.
Wichtig ist bei diesem Vorgehen, dass die Anleger nicht nur die Einlage auf die nächste Bank übertragen, sondern die Bankverbindung komplett löschen. So halten sie sich die Option offen, zu einem späteren Zeitpunkt wieder als „Neukunde“ von einer weiteren Zinsaktion zu profitieren.
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de
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