Auch wenn deutsche Kunden mehrheitlich ihrer eigenen Hausbank durchaus trauen, fühlen sie sich in der Wahrnehmung ihrer individuellen Interessen dennoch weitestgehend unverstanden. Dies hat den Boom der FinTech-Industrie vorangetrieben und Unternehmen wie der Solarisbank oder N26 zu einem rasanten Wachstum verholfen.
Doch was müssen Finanzunternehmen nun tun, um sich medial zu behaupten und Vertrauen zurück zu gewinnen?
Was bedeutet das für Unternehmen der Finanzbranche, wenn deren negative Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, Auswirkungen auf das Vertrauen der Kunden und deren wahrgenommene Erfüllung von Interessen und Bedürfnissen in der Abwicklung von Finanzdienstleistungen hat? Sie werden kritischer hinterfragt und womöglich durch attraktivere Alternativen ersetzt.
Die Finanzbranche muss im Rahmen der öffentlichkeitswirksamen Kommunikation (Public Relations) in einen offenen, direkten, persönlichen und vertrauensvollen Dialog mit den (potentiellen) Kunden treten und diesen systematisch im jeweiligen Unternehmenskonzept verankern. Denn selbst wenn keine aktive Kommunikationsstrategie verfolgt wird, wird sich ein Image von alleine bilden- ganz gemäß des Ausspruchs des berühmten Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawik „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
Nur wenige Unternehmen im Finanzbereich haben eine holistische auf die Zukunft ausgerichtete Kommunikationsstrategie. Es herrscht noch immer ein gewisses „Silo-Denken“, bei dem Marketing, PR und Social-Media getrennt voneinander agieren und der eigentliche Investor bzw. nur die Teilöffentlichkeit in den Blick gerät.
Allan Grap, Geschäftsführer der PR-Agentur BETTERTRUST GmbH, sieht die Kommunikation als aktiven Gestaltungsprozess: „Finanzunternehmen müssen sich als Akteur auf dem Parkett der Medienlandschaft verstehen – und dem Publika echte Mehrwerte bieten. Nur so werden sie als wertvoller Partner wahrgenommen.“ Er führt weiter fort: “Durch die Lancierung von stakeholder-relevantem Content, wie Studien und Fachartikeln können wertvolle Akzente gesetzt werden, die das Unternehmen positiv positionieren.“
Es gilt also, den Medien ein Pendant zu schaffen und so mit attraktiven Inhalten der vorherrschenden Berichterstattung entgegenzuwirken.
Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Verschmelzung von Marketing und Public Relations immer weiter zunimmt. Content Marketing wird sogar von rund 29,3%der Befragten einer von PR-Gateway initiierten Studie, als wichtigster Trend bezeichnet.
Holistische Lösungen sind notwendig. Hierzu zählen neben traditionellen Kanälen wie dem Fernsehen auch neue Präsentationmöglichkeiten in sozialen Netzwerken wie bei LinkedIn und XING. Klartext bieten chancenreiche Angebote. Schaffen es Finanzunternehmen die Frage nach ihrer Existenzberichtigung glaubhaft zu beantworten und kommunikativ auf allen Kanälen mittels fundierter Sachinformation ein vertrauensvolles Bild zu schaffen und sichtbar zu werden, sind sie einen großen Schritt weiter.
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