Aktien, Wertpapiere, Fonds und Währungen – das sind alles nur Spiele für die Banker und reichen Leute. So dachten wahrscheinlich die meisten in unserer Eltern- oder Großelterngeneration. Tatsächlich war Trading an den Finanzmärkten lange Zeit eine sehr elitäre Angelegenheit.
Aufgrund zahlreicher Beschränkungen und der Lokalisierung auf feste Marktplätze nahmen nur sehr wenige „normale“ Bürger am Finanzmarkt teil und diese waren überwiegend kapitalstarke Großaktionäre oder professionelle Trader. Dem Internet sei Dank ist das heute anders. Trading ist in den Wohnzimmern des deutschen Kleinanlegers angekommen. Und das ist auch gut so.
Wenn wir uns den Markt für Währungshandel, also Forex, ansehen, bemerken wir einen explosionsartigen Umsatzanstieg parallel mit der Verbreitung von leistungsfähigen Internetleitungen und dem damit einhergehenden Aufbau von Handelsplattformen, die Trading von überall aus auch ohne zusätzlichen Broker ermöglichen. Die moderne Technologie brachte in den 2000ern das einst so elitäre Börsenparkett auf Papas Wohnzimmerteppich. Gleichzeitig sorgten diverse Gesetzesanpassungen und internationale Verknüpfungen für eine Liberalisierung des Marktes, so dass auch die rechtlichen Voraussetzungen dem Traden für Kleinanleger nicht mehr im Weg standen.
Im Jahre 2001 betrug der tägliche Umsatz pro Handelstag weltweit etwa 1,2 Billionen Dollar. 2007 waren es schon 3,3 Billionen, 2016 schon mehr als 5 Billionen Dollar (Quelle: statista.com)! Dieser rasante Anstieg wurde nicht nur, aber auch von Kleinanlegern mitverursacht.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich einmal auf dem internationalen Finanzparkett zu versuchen, der benötigt zunächst einen geeigneten Anbieter. Der Markt für solche Anbieter ist ziemlich unübersichtlich, deshalb lohnt es sich, seriöse Forex-Broker Vergleichsseiten zu besuchen, die wiederum die Anbieter unter die Lupe nehmen und ausführlich testen. Wichtig ist vor allem, die Mechaniken der jeweiligen Produkte zu durchdringen und nicht zu traden, ehe man nicht zumindest ein rudimentäres Verständnis des Marktes hat. Gerade Kleinanleger, die voll arbeiten und sich nur nach Feierabend mit dem Traden beschäftigen, sind oft zu ungeduldig oder haben nicht die Zeit, sich zu belesen und zu informieren.
Doch Gier ist ein schlechter Ratgeber, wenn es um Finanzgeschäfte geht. Zum Glück gibt es bei guten Anbietern Demokonten, auf denen man sich mit „Spielgeld“ versuchen kann. So lernt man die Regeln und Funktionen der Plattform und des Marktes quasi nebenbei und kann dann immer noch entscheiden, ob man mit Echtgeld einsteigt oder es lieber bleiben lässt.
Im internationalen Währungshandel wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Der Forex-Markt ist der mit Abstand umsatzstärkste Finanzmarkt und unter 100.000 Einheiten – also zum Beispiel 100.000 Dollar – fängt es dort gar nicht erst an. Das ist an sich also für den kleinen deutschen Anleger gar nicht zu stemmen. Doch der innovative Markt hat ein Instrument geschaffen, mit dem man diese Großvolumen erträglicher machen kann, nämlich die sogenannten Hebelprodukte. Damit ist nur ein Bruchteil der Investition nötig, der Ertrag kann aber in voller Höhe abgeschöpft werden. Allerdings besteht auch die Gefahr eines Totalverlustes mit Nachschusspflicht. Trotzdem gelingt Kleinanlegern so der Zugang zum Markt, ohne gleich das ganze Ersparte einsetzen zu müssen.
Was das Traden selbst angeht, so sollten sich Kleinanleger keinesfalls davor scheuen, aktiv zu werden. Warum nur den großen Fischen die Gewinne überlassen? Trading ist keine Zauberei, sondern braucht lediglich angeeignetes Wissen, eine stabile mentale Einstellung und auch ein wenig Glück. Wissen lässt sich durch Lektüre von Fachartikeln und Büchern und das schon erwähnte Ausprobieren mit einem Demokonto aneignen.
Eine stabile mentale Verfassung ist Grundvoraussetzung für jede Art von Finanzgeschäft. Wer ständig Angst um seinen Einsatz hat, zu ungeduldig wird oder gierig ist, wird scheitern. Umsicht, Geduld und ein bisschen Wagemut hingegen werden sich auszahlen. Was das Glück angeht, das kann man sicherlich nicht beeinflussen. Manche Geschehnisse auf der Welt, die die Märkte beeinflussen, kommen aus dem Nichts. Doch wie heißt es so schön – das Glück ist mit dem Tüchtigen.
Bild: PIX1861 / pixabay.com
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