Viele Anlagemöglichkeiten sind zurzeit aufgrund des dauerhaft niedrigen Zinsniveaus und der bestehenden Unsicherheiten auf den Weltmärkten für private Anleger eher unattraktiv. Wer nicht auf hochspekulative Alternativen zurückgreifen möchte, sondern eine möglichst sichere Geldanlage für den langfristigen Werterhalt sucht, wird auch in der heutigen Zeit bei Edelmetallen und Edelsteinen fündig werden.
Diamanten und Farbedelsteine haben sich seit Jahrhunderten als Geldanlage und finanzieller „Notgroschen“ bewährt. Neben dem emotionalen Mehrwert, den ein Edelstein bietet, ist es vor allem die Mobilität, die Edelsteine als Teil eines ausgewogenen Anlageportfolios interessant machen. Darüber hinaus haben Edelsteine den Vorteil, dass sie nicht der Vermögenssteuer unterliegen und auch von Inflation und Deflation weitestgehend verschont bleiben. Dabei eignen sich auch Farbedelsteine wie Rubin, Smaragd oder Saphir neben den klassischen Diamanten als Geldanlage. Farbedelsteine haben den Vorteil, dass sie noch seltener sind als Diamanten. Diamanten hingegen können einfacher preislich verglichen werden, da sie immer nach festen Standards klassifiziert werden. Farbedelsteine sollte der Laie hingegen nur vom seriösen Fachhändler kaufen, um eine wirklich gute Geldanlage zu erhalten.
Der Klassiker im Bereich der Edelmetalle ist das Gold. Ob in Form von Münzen, Barren oder Nuggets, Gold ist und bleibt beliebt bei privaten und gewerblichen Anlegern. Allerdings sollte man sich vor der Investition genauer mit dem aktuellen Goldpreis auseinandersetzen. Denn auch Gold unterliegt marktwirtschaftlichen Schwankungen. In Krisenzeiten flüchten viele Anleger in Investitionen in Gold und Silber. Dies treibt den Preis für die Edelmetalle künstlich in die Höhe und macht den späten Einstieg unattraktiv. Wer jedoch in einer Tiefpreisphase in Gold investiert und zum richtigen Zeitpunkt wieder verkauft, kann mit Goldinvestitionen gute Gewinne erwirtschaften.
Generell ist Gold als Bestandteil des Anlagevermögens eher als langfristige Anlage zu sehen, die durch ihre Wertstabilität zum Erhalt des Vermögens beitragen soll. Die Investition in Münzen lohnt sich übrigens nur für Sammler, die absehen können, welche Motive an Wert gewinnen werden und jederzeit leicht wiederverkauft werden können. Damit die Münzen nicht zerkratzen und an Wert verlieren, sollten sie selbstverständlich sicher geschützt gelagert werden. Überlegt man in Münzen zu investieren, um bei Bedarf auch kleine Goldmengen verkaufen zu können, sollten auch andere Formen wie Tafelbarren oder Goldnuggets in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich bieten Goldbarren den günstigen Preis pro Gramm und sind am einfachsten wieder zu verkaufen. Experten empfehlen allerdings, maximal 10 % des Anlagevermögens in Edelmetalle zu investieren, um ein gesundes Portfolio aufzubauen.
Auch Silber bietet sich, in Kombination mit Gold und Edelsteinen an, um ein breit aufgestelltes, möglichst wertstabiles Anlageportfolio zusammenzustellen. Silber hat gegenüber Gold den Vorteil, dass es nicht nur als Anlageobjekt und für die Schmuckherstellung verwendet wird, sondern auch von der Industrie zur Herstellung zahlreicher Produkte aus High-Tech und Medizin benötigt wird. Daher kann der Silberpreis, bei guter globaler Wirtschaftsentwicklung, durchaus steigen. Wer hohe Gewinne erzielen möchte, ist mit Silber natürlich nicht gut beraten – das Edelmetall eignet sich, so wie auch Gold, eher als langfristige Sicherung des eigenen Vermögens, insbesondere falls es doch irgendwann zum globalen, finanziellen Crash kommen sollte. In diesem Fall hätte Silber gegenüber Gold noch den Vorteil, dass Münzen und Barren aus Silber einen geringeren Wert haben und daher leichter getauscht werden können. Während ein Goldbarren etwa 38.000 € wert ist, beträgt der aktuelle Wert eines Silberbarren nur etwa 550 bis 600 €.
Edelsteine und Edelmetalle sind auch steuerlich attraktiv, nicht nur weil Gewinne auf Gold und Silber nach nur einem Jahr Haltedauer steuerfrei sind. Hinzu kommt, dass Gold, welches die in der EU-Richtlinie 98/80/EG1 festgelegten Kriterien erfüllt, als Anlagegold generell von der Mehrwertsteuer befreit ist. Die meisten Goldbarren und viele gängige Goldmünzen wie „Krügerrand“ und „Maple Leaf“ entsprechen diesen Kriterien. Für Silbermünzen wurde zwar der ermäßigte Steuersatz aufgehoben, dafür sind sie aber oft nach der günstigen Differenzbesteuerung besteuert und damit ebenfalls steuerlich attraktiv. Silberbarren werden zwar mit den vollen 19 % besteuert, sind aber in der Herstellung etwas günstiger als Silbermünzen.
Bild: ColiN00B / Pixabay.com
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