Wissen über finanzielle Zusammenhänge in der Welt ist hierzulande vor allem im Schulalltag über viele Jahrzehnte hinweg vernachlässigt worden. Selbst viele Abiturienten lernen in der Schule nur sehr wenig über Themen wie Finanzierungen oder Geldanlagen, obwohl diese einen sehr wichtigen praktischen Nutzen für die eigene Zukunft haben. Gerade deshalb ist auch das Ergebnis einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2011 auf Statista.com nicht verwunderlich.
Demnach gaben 54% der befragten Jugendlichen an, über ein „weniger gutes“ Finanzwissen zu verfügen und 31% klassifizierten ihren Wissensstand in diesem Zusammenhang sogar als schlecht. Diesbezüglich sind besondere Aktionen wie unter Planspiel-Boerse.de von den Sparkassen in Deutschland und Europa eine wirklich interessante Angelegenheit. Aus diesem Grund soll nun aufgezeigt werden, wie solche Börsenspiele funktionieren und was Schüler daraus lernen können.
Abbildung 1: Forsa-Umfrage zum Finanzwissen von Jugendlichen in Deutschland aus dem Jahr 2011 (Klick für vergrößerte Ansicht)
Seit 7. Oktober 2015 läuft die 33. Runde des großen Planspiels zur Börse und es hatten sich laut eines Artikels auf Mittelbayerische.de bereits vor dem Beginn über 200 Gruppen angemeldet. Das Spiel selbst ist recht einfach erklärt:
Das Team mit den höchsten Gewinnen (Depotgesamtwert) und den höchsten Gewinnen aus nachhaltigen Aktien (Nachhaltigkeitspreis) kann interessante Preise gewinnen. Für Schüler stehen dabei auch eine Reise nach Berlin sowie ein Preis für die Schule an. Studenten-Teams können hingegen attraktive Geldpreise gewinnen.
Damit Schüler und Studenten den Börsenhandel kennenlernen können, lassen sich dort vor allem Käufe und Verkäufe von Aktien durchführen. Darüber hinaus können die Teams das eigene Portfolio jedoch auch mit festverzinslichen Wertpapieren sowie Beteiligungen an Investmentfonds ergänzen. Die folgende Infografik zeigt die wichtigsten Zusammenhänge auf, die das Börsenspiel den Akteuren näher bringt:
Abbildung 2: Infografik zu Lerneffekten bei Börsenplanspielen, Quelle: Kapitalanlage-Welt.de (Klick für vergrößerte Ansicht)
Die oben genannten Zusammenhänge sind natürlich bei weitem nicht abschließend. Auch das Handling eines Depotkontos sowie die Gebühren für das Trading sind wichtige Erfahrungswerte, die die Teilnehmer aus dem Planspiel mitnehmen können. Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit, erste Strategien auszuprobieren:
Natürlich gibt es darüber hinaus auch noch andere Börsenspiele wie auf Boersenpoint.de, die eine umfangreichere Auswahl an handelbaren Assets aufweisen und sich somit eventuell noch besser für das Ausprobieren bestimmter strategischer Ansätze eignen.
In den letzten Jahren haben sich Finanzderivate wie binäre Optionen zu einer populären Alternative auf den Finanzmärkten entwickelt. Gerade binäre Optionen werden von privaten Anlegern gerne als einfache Alternative geschätzt, da nur auf die Richtung eines Basiswertes gewettet wird. Laut Binäroptionen.de ist der Handel mit diesen Finanzderivaten seit 2008 zugelassen. Da aus dem Planspiel Börse unter anderem viele ehemalige Teilnehmer heute zu den Profis gehören, stellt sich natürlich die Frage, ob das Planspiel mittlerweile auch diese etwas neueren Anlagemöglichkeiten zur Verfügung stellt. Dies muss jedoch verneint werden, denn in den Spielregeln ist ein solches Angebot nicht vorgesehen. Als Gründe lassen sich sicherlich folgende Aspekte anführen:
Abbildung 3: Diskussion an der Börse, welche Aktien sollen getradet werden? Quelle: Rawpixel.com – 178709456 / Shutterstock.com
Wer sich als Schüler für das Thema Finanzen interessiert, konnte in der Schule lange Zeit keine Hilfe erwarten. Börsenplanspiele gibt es jedoch schon deutlich länger und mittlerweile hat sich daraus eine langjährige Kooperation mit Schulen ergeben. Ob ein Börsenplanspiel letztlich unter dem Strich auch wirklich für eine deutlich größere Expertise sorgt, hängt letztlich immer vom Einzelfall ab. Grundsätzlich lässt sich jedoch festhalten, dass Teilnehmer eines solchen Spiels zumindest schon einmal getradet haben und somit einige Grundzüge kennen. Dies kann im späteren Leben als Trader eine wertvolle Erfahrung darstellen, die vielleicht ja genau den berühmten kleinen Unterschied ausmacht.
Artikelbild oben: Rawpixel.com / Shutterstock.com (ID: 178709456)
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