Sein Geld gewinnbringend anzulegen, stellt in Zeiten niedriger Zinsen eine Herausforderung dar. Die Anlage in Münzen erweist sich als willkommene Alternative zu Aktien und Immobilien. Münzen können aufgrund ihres Edelmetallwerts, ob Gold, Silber, Platin oder Palladium, eine gewinnbringende Geldanlage sein.
Vor der Entscheidung, Münzen als Wertanlage zu nutzen, gilt es daher einiges zu bedenken und zu beachten. Münzen werfen keine Zinsen ab, unterliegen Preisschwankungen und Trends und ihre sichere Aufbewahrung kann durchaus kostenintensiv sein. Das Sammeln von Münzen ist darüber hinaus ein „weites Feld“ und nicht jede Münze eignet sich zur Geldanlage. Anfänger sind gut damit beraten, sich nicht nur entsprechendes Fachwissen anzueignen, etwa mittels Münz- und Auktionskatalogen, Fachzeitschriften oder durch das Hinzuziehen eines Numismatik-Experten.
Ihnen ist geraten, sich auf bestimmte Metalle, Epochen oder Länder zu spezialisieren. Darüber hinaus sind Münzen sachgerecht an einem trockenen und staubfreien Ort mit geringer Luftfeuchte zu lagern und bestenfalls mit der Hausratsversicherung oder gesondert abzusichern. Die sichere Aufbewahrung in Alben, Boxen oder Koffern ist in einem Tresor oder Bankschließfach am ehesten garantiert.
Zudem gilt es zwischen Sammler- und Anlagemünzen zu unterscheiden. Bei Sammlermünzen handelt es sich um Sonder- und Gedenkmünzen, beispielsweise in der Zwei Euro Form. Diese werden zu bestimmten Anlässen geprägt und sind oft versilbert oder vergoldet, wobei der Materialwert geringer als der Nennwert ist. Zudem werden nicht alle Sammlermünzen in limitierter Auflage geprägt. Die 25-Euro-Münze zum Tag der Deutschen Einheit 2015 hatte zum Beispiel eine Stückzahl von zwei Millionen. Als Wertanlage eignen sich vor allem historische, etwa alte preußische Münzen. Je seltener und wertvoller, desto höher ist der Sammlerwert, wobei der Erhaltungszustand besonders wichtig ist. Wer in Sammlermünzen investiert muss den Markt sehr gut kennen, da er Trends unterliegt.
Zur Investition sind Anlagemünzen, auch Bullionmünzen genannt, deshalb deutlich besser geeignet. Dazu zählt etwa die südafrikanische Krügerrand oder die kanadische Maple Leaf. Der Wert ist abhängig vom verwendeten Edelmetall und dem jeweiligen Edelmetallkurs. Der Kauf empfiehlt sich bei niedrigen Gold- und Silberpreisen mit nur einem kleinen Anteil. Münzen aus Gold eignen sich besonders gut, da das Edelmetall als Notfallwährung gilt. Fehlerhafte oder seltene Prägungen erhöhen den Wert von Anlagemünzen.
Bei der Geldanlage in Münzen spielen auch noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Beim Kauf ist etwa darauf zu achten keine kleinen Stückelungen zu erwerben, da die Zusatzkosten höher ausfallen können. Ebenso ist jede Münze genau zu prüfen, um gegebenenfalls Fälschungen zu entlarven. Einsteiger können Expertenrat bei Scheideanstalten, Auktionshäusern oder Banken mit numismatischer Abteilung einholen. Zudem ist es empfohlen Münzen nur bei vertrauenswürdigen Partnern zu erwerben, die zum Beispiel das Siegel vom Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels e.V. tragen.
Zu bedenken ist auch die Besteuerung von Münzen. Goldmünzen, die noch kein Jahr lang im Besitz des Verkäufers sind, werden ab einem Gewinn von 600 Euro versteuert. Wurden die Goldmünzen nach 1800 geprägt, waren bereits offizielles Zahlungsmittel und haben einen Goldgehalt von 900 oder 1000 Prozent, fällt in der EU keine Mehrwertsteuer an. Silbermünzen dagegen werden abhängig vom Herkunftsland mit sieben oder 19 Prozent besteuert.
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